🌹Manchmal braucht es Dornen, um zu sich selbst zu finden - was mir eine Rose über mein Leben beigebracht hat🌹

Ich habe heute meinen Rosen auf dem Küchentisch frisches Wasser gegeben.

Dabei habe ich mich an einem Dorn gestochen. Es war ein kleiner Moment, der mich innehalten ließ und plötzlich war da so viel mehr. Die Rose ist nicht nur eine schöne, duftende Blume. Sie ist für mich ein Symbol des Lebens.Sie zeigt uns das Schöne, das Leichte, das Bunte, Freude, Duft, Schönheit, Leben.

Da sind allerdings auch die Dornen und sie gehören dazu. Untrennbar. Auch das Schönste im Leben ist manchmal dornig, gespickt mit Hindernissen, mit Schmerz.

Die Dornen erinnern mich noch an etwas ganz Persönliches: an meine Hochsensibilität. An meine neu entdeckte, endlich bewusst gelebte Feinfühligkeit.

Der Stich der Dorne hat mich erkennen lassen: Ich bin wie eine Rose. Zart und vielschichtig wie ihre Blüten. So unterschiedlich in meiner Wahrnehmung wie Rosenfarben im Licht. 

Ich nehme vieles intensiver wahr - Gerüche, Stimmungen, Worte, Schweigen, Blicke. Wenn es zu viel wird, ziehe ich mich wie eine Knospe zurück.

Ich brauche Ruhe, um Kraft zu tanken. So wie Rosen Wasser brauchen, um zu leben, sonst würden sie welken, so ziehe ich mich zurück in die Natur. Es ist kein Rückzug aus Schwäche, sondern aus Selbstschutz und Selbstfürsorge.

Die Dornen, sind mein Schutz.

Früher habe ich mich oft angepasst. Mich gefragt, ob mit mir etwas „nicht stimmt“. Heute weiß ich: Es ist genau richtig, wie ich bin. Hochsensibilität ist kein Makel. Feinfühligkeit ist eine besondere Art, das Leben zu spüren - leise, tief, fein, achtsam, klar.

Ich gestehe mir heute Grenzen zu. Ich sage freundlich, aber ganz klar „Nein“. Ohne mich zu rechtfertigen, weil „Nein“ ist ein ganzer Satz. Und dieses Nein schützt mich. Es zeigt anderen: Hier ist meine Grenze. Bitte achte sie. Oder ich werde gehen.

Ich wähle bewusst, wer in mein Leben passt. In meinem privaten Leben sind Menschen, die mit mir so können, wie ich bin. Die mich mögen und lieben, für das wie und was ich bin: feinfühlig, sensibel, ruhig und zugleich klar, kraftvoll, präsent.

Ich bin gerne für andere da. Ich begleite Menschen in Krisen, in Schmerz, in Trauer - mit viel Herz, mit inniger Tiefe. Aber ich habe auch Grenzen. Ich darf gut zu mir sein. Ich darf Dinge lassen, die mir nicht guttun. Ich darf mich von Menschen, Rollen, Erwartungen trennen, die meine Seele klein machen. Die Dornen, sie helfen mir dabei.

Es braucht Mut, sich so zu zeigen, so zu sein, es genauso durch zu ziehen:

Mit Dornen. Mit Blüten. Mit allem. Aber wenn wir anfangen, unsere Grenzen zu achten und zu setzen, dann passiert oft etwas Erstaunliches: es tut gut, einfach nur richtig gut.

Die Seele atmet auf. Sie darf einfach sein - feinfühlig, leise, lebendig.

So wie die Rose. So wie ich. So wie du vielleicht auch?